Von der Prämenopause zur Postmenopause

 

Die Wech­sel­jahre, auch bekan­nt als Menopause, sind eine natür­liche Phase im Leben ein­er jeden Frau. Typ­is­cher­weise teilt sich diese in die 4 nach­fol­gen­den Phasen und begin­nt zwis­chen dem 40. und 45. Leben­s­jahr und endet zwis­chen dem 65. und 70. Leben­s­jahr. Während dieser Zeit ver­ringert sich die Pro­duk­tion der Geschlecht­shormone Östro­gen und Prog­es­teron, was zu viel­seit­i­gen Verän­derun­gen im Kör­p­er und Leben führt.

Auf den Tag genau messen kann man die 4 Phasen der Wech­sel­jahre nicht. Es hängt also häu­fig mit der sub­jek­tiv­en Ein­schätzung zusam­men, in welch­er Phase sich die Frau befind­et. Selb­st ein Blut­bild stellt immer nur die Momen­tauf­nahme dar, spiegelt aber keine Schwankun­gen über einen Zeitraum wider. Daher sind es die kleinen und unter­schiedlich­sten Anze­ichen, die auf den Beginn und Ver­lauf der Wech­sel­jahre hin­weisen kön­nen.

1. Phase: Die Prämenopause

Mit der Verän­derung des Men­stru­a­tion­szyk­lus wird die Phase der Prä­menopause ein­geleit­et. Die Zyk­lus­ab­stände verän­dern sich und wer­den mal länger oder auch kürz­er. Unregelmäßigkeit­en in der Dauer und Inten­sität treten zunehmend häu­figer auf.

In den Zell­wän­den bilden sich langsam weniger Hor­mone. Das Geschlecht­shormon Prog­es­teron ver­ringert in der Prä­menopause die Pro­duk­tion, sodass es seinen natür­lichen Funk­tio­nen nicht mehr vol­lum­fänglich nachkom­men kann. Im weib­lichen Men­stru­a­tion­szyk­lus ist Prog­es­teron nach dem Eis­prung für die Ein­nis­tung des befruchteten Eis ver­ant­wortlich und gewährleis­tet die Abstoßung der Gebär­mut­ter­schleimhaut, falls keine Befruch­tung stattge­fun­den hat. Wird das Prog­es­teron nun in gerin­geren Men­gen abgegeben, so wird das Her­an­reifen der Eibläschen gestört und Eis­prünge treten sel­tener auf. Die Folge ist eine Östro­gen­dom­i­nanz zum Zyk­lusende und ein gestörtes Hor­mon­gle­ichgewicht, welch­es sich in unter­schiedlichen Symp­tomen äußert.

Neben den Zyk­luss­chwankun­gen zählen zu den typ­is­chen Beschw­er­den in der 1. Phase der Wech­sel­jahre:

  • ver­stärk­te PMS-Symp­tome (z.B. Brustspan­nen oder Unter­leibkrämpfe)
  • Gereiztheit und Stim­mungss­chwankun­gen
  • Schlaf­störun­gen
  • Kopf­schmerzen oder Migräne
  • Schwindel
  • Hitze­wal­lun­gen

Obwohl der Zyk­lus Unregelmäßigkeit­en aufweist, ist eine Schwanger­schaft in dieser Phase immer noch möglich. Die Chance schwanger zu wer­den, geht jedoch zunehmend zurück, was beson­ders für den uner­füll­ten Kinder­wun­sch bedeut­sam sein kann.

2. Phase: Die Perimenopause

Die Per­i­menopause begin­nt in der Regel 3 — 4 Jahre vor der Menopause und endet 12 Monate nach der let­zten Men­stru­a­tion­spe­ri­ode.

Am Anfang der Per­i­menopause ist der Men­stru­a­tion­szyk­lus noch unregelmäßig. Zum Ende der Per­i­menopause ver­längert sich der Abstand der Peri­o­den­blu­tung dann deut­lich, bis er let­ztlich ganz aus­bleibt. Ins­ge­samt kann die Prä- und Per­i­menopause zwis­chen 5 — 10 Jahren dauern und sich unter­schiedlich stark bemerk­bar machen.

Die Hor­mone spie­len in dieser Zeit beson­ders ver­rückt

Das Gehirn ver­sucht in der Per­i­menopause die Hor­mon­schwankun­gen mit allen Mit­teln zu sta­bil­isieren. Es sendet Sig­nale an die Eier­stöcke, damit die Hor­mon­bil­dung aktiviert wird. Erkennbar wird dies im Blut­bild anhand der steigen­den FSH-Werte. Der Östro­gen­spiegel befind­et sich nach der Prä­menopause im deut­lichen Über­schuss, da zwar die Häu­figkeit des Eis­prungs zurück geht, aber die nicht geplatzten Eibläschen immer noch Östro­gene pro­duzieren. Zu diesem kör­per­lich belas­ten­den Ungle­ichgewicht kommt hinzu, dass die Gesamt­menge von Östro­gen und Prog­es­teron zurück­ge­ht.

Die auftre­tenden Symp­tome wer­den in der 2. Phase noch inten­siv­er und lassen sich auch nicht mehr ver­drän­gen:

  • Schlaf­störun­gen
  • Nachtschweiß und plöt­zliche Hitze­wal­lun­gen
  • Herzrasen und Herzk­lopfen
  • Tages­müdigkeit und Erschöp­fung
  • Depres­sive Stim­mungen und Äng­ste
  • Ver­lust der Libido
  • Haar­wuchs an ungewöhn­lichen Stellen
  • Trock­ene Schleimhäute
  • Muskel- und Gelenkbeschw­er­den
  • Beschle­u­nigter Rück­gang der Knochen­dichte

Die Wech­sel­jahre aufhal­ten funk­tion­iert nicht, auch nicht mit Medika­menten. Der Umgang mit den einzel­nen Verän­derun­gen macht jedoch einen großen Unter­schied im Empfind­en. Wer sich bere­its frühzeit­ig mit den Wech­sel­jahren auseinan­der­set­zt, die Ernährung, Bewe­gung, Schlaf und ganz beson­ders die Leben­se­in­stel­lung und innere Hal­tung  anpasst, der kann seinen Kör­p­er sin­nvoll unter­stützen und viele Beschw­er­den reg­ulieren sowie lin­dern.

3. Phase: Die Menopause

Menopause = Tag X, an dem die let­zte Peri­ode 12 Monate zurück­liegt

Wann dieser Tag X bei der einzel­nen Frau ist, lässt sich eben­so wie der gesamte Ablauf der Wech­sel­jahre nicht vorher­sagen. Erst wenn das eine Jahr ohne Men­stru­a­tion vol­len­det ist, lässt sich der genaue Zeit­punkt fes­tle­gen. Bis dahin bleibt es für viele Frauen eine große Ungewis­sheit, denn kommt die Men­stru­a­tion nochmal nach 9 Monat­en, so begin­nt die Wartezeit auf die Menopause von vorne. Im Durch­schnitt liegt der Zeit­punkt in Indus­trielän­dern bei 51 Jahren und kann durch äußere Fak­toren bee­in­flusst wer­den.

Für einen früheren Ein­tritt der Menopause sor­gen:

  • genetis­che Ver­an­la­gung
  • oper­a­tive Ent­fer­nung der Gebär­mut­ter
  • bes­timmte Medika­mente
  • Autoim­munerkrankun­gen
  • Rauchen
  • Untergewicht
  • psy­chis­ch­er und physis­ch­er Stress

Die Ursache für viele Wech­sel­jahrbeschw­er­den liegt in der Geschwindigkeit des Hor­mon­ab­falls während der Prä- und Per­i­menopause. In dieser Zeit treten die meis­ten und stärk­sten Beschw­er­den auf. Für viele Frauen stellt sich ab der Menopause eine Art der Erle­ichterung ein, da das Unberechen­bare langsam zurück­ge­ht.

4. Phase: Die Postmenopause

Ist die Menopause vol­len­det, so begin­nt die let­zte der 4 Phasen, die Post­menopause, die sich nochmal über ca.10 Jahre zieht.

 

Der Hor­mone erre­ichen ein neues „Nor­mal”

Der Hor­mon­haushalt muss sich nach dem ganzen durcheinan­der auf den neuen Nor­malzu­s­tand ein­stellen. Die Eier­stöcke fahren die Östro­gen­pro­duk­tion voll­ständig zurück und nur noch eine geringe Menge Östro­gen kann über die Fettzellen gebildet wer­den.

Zwar sta­bil­isieren sich die Hor­mone und viele Frauen fühlen sich in dieser Phase schon deut­lich bess­er, jedoch bleiben die vie­len pos­i­tiv­en Effek­te der Geschlecht­shormone aus. Das neue Nor­mal wird von all­ge­meinen Symp­tomen des Älter­w­er­dens begleit­et.

 

Schlaf­störun­gen treten auch in der 4 Phase auf und weit­ere Symp­tome kom­men hinzu oder bleiben beste­hen:

  • Fal­tenbil­dung
  • ver­stärk­te Gewicht­szu­nahme
  • Gelenk- und Muskelbeschw­er­den, bis hin zur Osteo­porose
  • Müdigkeit und Antrieb­slosigkeit
  • Psy­chis­che Erkrankun­gen wie z.B. Depres­sio­nen
  • Störun­gen des Herz-Kreis­lauf-Sys­tems
  • Schei­den­trock­en­heit
  • Inkon­ti­nenz
  • Schwächung des Immun­sys­tems 

Die let­zte Phase wird ca. zwis­chen dem 65. und 70. Leben­s­jahr been­det, sodass sich danach der Beginn des Alters, auch „Seni­um“ genan­nt, ein­stellt. Und obwohl die Fortpflanzungs­fähigkeit ab der Menopause nicht mehr möglich ist, so bringt das Leben einen neuen tief­er­en Sinn mit sich. Dieser Sinn ist zwar noch nicht erforscht, lohnt sich aber für jede einzelne Frau zu suchen.